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Mor Lam – ein wichtiger Bestandteil von Festen und Zeremonien in Thailand

Die traditionelle Musik des Isaan ist der Mor Lam und sehr ähnlich der von Laos. „Mor“ bedeutet „Könner“ und „Lam“ bedeutet „Tanz“. Warum gibt es hier so viel Lam und so wenig Mor?? Ja, Kalauer, aber für meine Ohren ist der Mor Lam ein ziemliches Gejaule. Und auch das kleine traditionelle Holzblasinstrument, die Khaen, macht es nicht wirklich besser. Die Khaen ist so ähnlich wie eine Mundharmonika, aber eben alles aus Holz und klingt schräg. Der moderne Mor Lam hat einen großen Notenumfang, ist aber durchkomponiert was das Zuhören nicht erleichtert. Wagnerfans wissen wovon ich spreche.


Die Combo hatte der andere Schatz bei Frank und meiner Ankunft am Flughafen organisiert als wir für ein paar Tage in den Isaan kamen ( → Phibun Mangsahan Tagestour). Die Melodie spielt der Typ ganz hinten rechts im gelben Hemd, leider kaum zu sehen. Den Gesang wurde zum Glück erspart. Neee, Scherz! Natürlich können meine Ohren ein bis zwei Lieder MIT Gesang ab ohne zu bluten. Um am Flughafen überhaupt spielen zu dürfen, brauchte die Combo eine Genehmigung. Aber mit Lee haben hier Einheimische unter sich verhandelt.

Die Dame im Vordergrund war übrigens kein Fluggast sondern eine weitere Dame des Dorfes die ebenfalls zur Begrüßung mitgekommen war und sich für eine Tanzeinlage entschieden hatte.

Und es gibt Ausnahmen des Mor Lam, die auch in ganz Thailand sehr populär sind und die ich auch für ein paar Songs hin und wieder gerne höre. Die Sängerin Siriporn Ampaipong ist eine davon. Der weit verbreitete thailändische Name Porn hat übrigens nix mit dem gleichlautenden Wort aus dem Englischen gemeinsam. Superporn bzw. Supraporn sind gängige Namen.

KULTUR

Kulturell ist der Isaan durch die Lao geprägt und hat vieles mit ihnen gemein. Der buddhistische Tempel, oder Wat, ist das wichtigste Bauwerk der meisten Dörfer. Diese Tempel dienen nicht nur der religiösen Verehrung, sondern werden auch als Fest- und Versammlungshallen genutzt. Architektonisch überwiegt der Lao-Stil, der schlichter ist als der ornamentale Thai-Stil. Das gleiche gilt für Bilddarstellungen Buddhas.

Da ich mich nicht besonders für bronzezeitliche Fundstücke von Höhlenmalerei und Hinweise auf frühen Reisanbau interessiere, beschränken sich die Sehenswürdigkeiten für mich auf buddhistische Tempel oder Ruinen von Tempelanlagen. Im Laufe der Geschichte haben viele Herrscher die Architektur dieser Bauwerke im Isaan geprägt. Die bedeutendsten Einflüsse stammen von den Khmer, Laos und dem alten Siam.

NACHTRAG

Das Solo-Instrument in dem Video ist keine Khaen, wie es der eine oder andere bereits vermutet hat, sondern eine eine Phin (thailändisch พิณ). Eine zwei- bis viersaitigen Gitarre, die gezupft wird. Bemerkenswert ist, dass die Saiten ähnlich wie bei der Gitarre, über fünf bis acht Bünde am Hals laufen, aber der Bund in einem seitwärts nach oben geschwungenen und dekorativ gestaltetem Bogen ausläuft. Beim genauen Hinsehen, kann man sogar den goldenen Bogen der Phin hin und wieder in der letzten Reihe der Musiker aufblitzen sehen.